## page was renamed from admin/2024-03-01 Memleben Kaiserpfalz und Benediktinerkloster == Memleben Kaiserpfalz und Benediktinerkloster == Der kleine Ort Memleben liegt etwa 35 Kilometer westlich von Freyburg und beherbergt Ruinen, die vor 1000 Jahren eine wichtige Rolle in der sächsischen Geschichte spielten. Im 10. Jahrhundert hielten sich in Memleben mehrfach die Herrscher der Ottonen auf. Darunter befanden sich der König Heinrich I und sein Sohn Kaiser Otto I. Beide Herrscher schafften es durch eine kluge Regelung der Erbtradition die Stämme des ostfränkischen Reiches zu einen. Heinrich I. (um 876 bis 936) und sein Sohn Otto I. (912 bis 973) starben in Memleben. Um seine Vorfahren zu gedenken, ließ Kaiser Otto II. (955 bis 983) zusammen mit seiner Ehefrau Theophanu ein Benediktinerkloster gründen. Dieses Kloster wurde mit zahlreichen Besitzgütern sowie Markt- und Zollrecht ausgestattet und es entwickelte sich in Laufe der Zeit zu einer bedeutenden Reichsabtei. Aus dieser Zeit sind bis heute Reste der monumentalen Klosterkirche erhalten, deren Gestalt und Größe die Bedeutung der Abtei im 10. Jahrhundert widerspiegelt. Leider hat man die Reste der Kaiserpfalz bis zum heutigen Tag nicht lokalisieren können. Die Anlage muss jedoch bedeutend gewesen sein, da in dieser Zeit die Machthaber mit ihrem gesamten Hofstaat von Pfalz zu Pfalz zogen, um die Amtsgeschäfte auszuführen. Vermutet wurde die Pfalz in den letzten Jahrzehnten auf dem Wendelstein oder auch der Altenburg bei Wangen. Aktuelle Forschungen rücken das Interesse in die nähere Umgebung der beiden Klosteranlagen. Hier darf man gespannt sein, was die laufenden Forschungen zutage befördern. Die Blütezeit des Klosters endete mit Heinrich II (um 973 bis 1024) im Jahr 1015. Heinrich II. entzog der Abtei die Eigenständigkeit und unterstellte sie der osthessischen Abtei Hersfeld. Dennoch blieb das Kloster bestehen und vor Ort tätig. Im 13. Jahrhundert wurde dicht neben der Monumentalkirche aus dem 10. Jahrhundert eine spätromanische Klosteranlage neu errichtet. Von dieser Kirche sind bis heute die Außenmauern, die spitzbogigen Mittelschiffsarkaden und vor allem die spätromanische Krypta im Originalzustand erhalten. Mit Beginn der Reformation im 16. Jahrhundert endete das Klosterleben in Memleben. Das Kloster wurde aufgelöst und Kurfürst Moritz von Sachsen (1521 bis 1553) übertrug das Kloster samt den Besitztümer der neu gegründeten Landesschule Pforta bei Naumburg. Von 1945 bis 1990 wurde das ehemalige Kloster von einem Volkseigenes Gut (VEG) bewirtschaftet. Heute ist die Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben Eigentümer und Bewirtschafter des Klostermuseums, welches sich im Klausurbereich der mittelalterlichen Klosteranlage befindet. Heute kann man auf dem Klostergelände einen Blick in die mittelalterliche Klosterzeit werfen: • das Kaisertor, ein imposantes Eingangstor, leider nicht in die Kaiserpfalz, sondern der südliche Eingang in das Querhaus der Monumentalkirche aus dem 10. Jahrhundert. Außerdem ist die südliche Langhauswand noch erhalten und der südwestliche Vierungspfeiler. • ein schöner Kräutergarten als Beispiel der klösterlichen Selbstversorgung • das Museum mit Ausstellungen im Klausurbereich: Herrschertod, Wissen + Macht, Klosterleben, Buchherstellung im Mittelalter • die Kirchenruine aus dem 13. Jh. inklusive der Krypta der Kirche aus dem 13. Jahrhundert {{attachment:K.jpg|Memleben Kaiserpfalz}} <>